Dokumentarfotografie
Förderpreise 2001/2002 der Wüstenrot Stiftung

Die Wüstenrot Stiftung lobt ihre Dokumentarfotografie Förderpreise im zweijährigen Turnus mit dem Ziel aus, junge Künstler/innen zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Realität anzuregen. Die Ausschreibung richtet sich an Hochschulabsolvent/innen.

Erstmals wurden in der vierten Preisträgerrunde Projekte auch als Diaprojektion und als Videoinstallation realisiert. Nicola Meitzner visualisiert in ihrer Diaprojektion über Singapur das systematisierte Arrangement eines bis in den persönlichen Bereich stark regulierenden Stadtstaates. Auch Christoph Holzapfel beobachtet in seiner Videoinstallation urbane Welten. Hier ist es der geschichtsträchtige Mauerstreifen an der Bernauer Straße in Berlin, der mit seiner heutigen Erscheinung als „Nichtort“ beispielhaft den Prozess städtischer Entwicklung erfahren lässt. Der Sensibilität des emotional-sozialen Gleichgewichts spürt Espen Eichhöfer in einer kleinen norwegischen Dorfgemeinschaft nach. Die vordergründig ruhigen Landschaften und Portraits verzeichnen bei näherem Betrachten mit seismografischer Genauigkeit die untergründigen emotionalen Spannungen. Die Symbolik künstlich inszenierter Räume untersucht Andres Thein in seinen Arbeiten mit dem Titel Fremdenzimmer.

Die ausgewählten, öffentlichen Lebensräume werden mittels der äußerst präzisen und großformatigen Überführung in die flächige Darstellung zum Exempel zweidimensionaler Lesbarkeit. Anke Tillmann will mit ihrer Serie über antiquiert wirkende Friseursalons im ländlichen Raum Zeugnis geben von einem Teil der Welt, der bald der Vergangenheit angehören wird. In ihren Bildern erfährt der Betrachter die oft seit Jahrzehnten geführten Salons weniger als Räume der Schönheits- denn als Orte sozialer Kontaktpflege.

Eröffnung: 21.03.04, 15 Uhr

Öffnungszeiten: Di. – Fr. 13 – 18 Uhr, Sa.+ So. 14 – 18 Uhr
Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt 2,- Euro

Führungen: So. 4.4. 16 Uhr, Mi. 28.4. 17 Uhr