Das Museum für Photographie stellt mit HEIM SUCHUNG die sehr lebendige Fotoszene Israels vor, die sich mit der Situation im Land auseinandersetzt. In der Ausstellung werden dokumentarische und journalistische Fotografien der aktuellen gesellschaftlich-politischen Ereignisse konfrontiert mit Positionen künstlerischer Fotografie, die grundsätzliche Fragen aufwerfen zur Situation des Landes, der Menschen in Israel und dem Konflikt mit den Palästinensern.
Das zeitliche Spektrum reicht von Zvi Tolkovskys künstlerischer Dokumentation heute verschwundener palästinensischer Siedlungen von 1970 bis zu Miki Kratzmans aktuellen fotojournalistischen Reportagen aus Palästinensergebieten. Gilad Ophir gilt als derzeit einflussreichster künstlerischer Fotograf in Israel und zeigt in seinen Serien „cyclopean walls“ und „deserted camps“ verschiedene Architekturen: Baustellen von Siedlungshäusern und eroberte feindlichen Armeebaracken. Ido Dror porträtiert beiläufig Passanten, die ihm um 5 Uhr begegnen – zusammen ergibt die Serie ein eindringliches Porträt von Menschen in Israel. Für Rivi Nissim durchziehen Mauern das Land, die nicht nur trennen, sondern vielmehr unsichtbar machen. Sie zeigt in ihren Fotografien das dahinter Verborgene aber auch die Trennwand. Eine Befragung ganz konkreter Orte auf ihre identitätsstiftende Wirkung nehmen Lou Buchan und Perry Mendelboym vor. Lou Buchan zeigt die grünen Gärten rund um Einfamilienhausidyllen. Das üppige Grün steht im Kontrast zur „natürlichen“ Vegetation und entlarvt es als europäische Phantasie von Idylle und Heimat. Perry Mendelboym zeigt in seiner Dokumentation der Wohnung einer sephardischen Nachbarin, wie sich im Mikrokosmos des Interieurs die emotionale Heimat der Bewohnerin spiegelt.
Die Ausstellung findet im Rahmen der Israelischen Kulturwochen in Niedersachsen statt, die vom 15. – 31. Mai landesweit veranstaltet werden.
Führungstermine:
17.5. 16 Uhr mit Heinz Thiel, Kurator der Ausstellung
27.5. 17 Uhr mit Wiebke Ratzeburg, Museumsleiterin
Öffnungszeiten: Di. – Fr. 13 – 18 Uhr, Sa.+ So. 14 – 18 Uhr
Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt 2,- Euro