Die vom Museum für Photographie gezeigte Sammlung deutscher Fotografie hat der Privatmann Michael Schupmann im Laufe von gut zehn Jahren zusammengetragen. Ihre besondere Bedeutung liegt in der Tatsache, dass sie von einem privaten Sammler mit großer Kennerschaft initiiert wurde, denn der Privatsammler ist in seiner Entscheidung frei, er kann entscheiden, nach welchen Kriterien er sammelt. Die Ausstellung bietet daher eine durch den Sammler geprägte, aussagekräftige Schau auf fotografische und geistige Entwicklungen der Fotografie in Deutschland nach 1945.
In der Sammlung Schupmann sind hauptsächlich Fotografen und Fotografinnen aus der alten Bundesrepublik vertreten. Ihre Werke lassen sich fotografischen Strömungen, wie Reportage, Dokumentarismus, Werbe- und Modefotografie, Visualismus und Inszenierung zuordnen.
Um einige der ausgestellten Fotografen zu nennen: Hilmar Pabel steht mit seiner dokumentarischen Serie „Kriegsheimkehrer“ von 1947 am Anfang des Sammlungszeitraums. Mit ihm gehören Barbara Klemm und Walter Vogel in den Bereich der reportagehaften Fotografie. Die „Subjektive Fotografie“ ist vertreten durch Peter Keetmann, Heinz Hajek-Halke und Ludwig Windstosser. Will McBride dokumentiert den gesellschaftlichen Umbruch der Sechziger- und Siebzigerjahre. Die Fotografin Jaschi Klein inszeniert den Mythos des Pegasus, indem sie ihn ins 20. Jahrhundert versetzt, in eigenwilligen Bildern. EInen ähnlichen Ansatz begegntet uns bei Hermann Försterling, der mit seinen grotesken, theatralisch geschminkten Figuren die Absonderlichkeiten menschlicher Existenz thematisiert.
Zu dieser Ausstellung erschien ein Katalog.