Die Ausstellung zeigt das Werk eines regionalen Künstlers unter einem überregionalen Blickwinkel.
Hans Steffens wurde 1915 in Braunschweig geboren. Autodidaktisch ausgebildet, war er seit 1946 für die Braunschweiger Zeitung als Bildreporter tätig. Von 1965 bis 1980 war Steffens beim Amt für Wirtschafts- und Verkehrsförderung der Stadt Braunschweig als Fotograf angestellt. Weiterhin belieferte er als freier Mitarbeiter bis 1989 die Braunschweiger Zeitung mit tagesaktuellen Bildern. Hans Steffens starb am 28. Januar 1994 in Braunschweig. An seinem Nachlass lassen sich exemplarisch die wichtigsten Entwicklungslinien der deutschen Pressefotografie aufzeigen.
Steffens war über dreißig Jahre lang vor allem in Braunschweig und der Region tätig. In seinen Bildern hat er sowohl das Leben der „kleinen Leute“ einfühlsam und oft mit Humor dokumentiert, als auch alle wichtigen politischen Ereignisse und städtischen Entwicklungen begleitet. Er beherrschte die klassische dokumentarische Bildsprache, gewann seinen Reportagen aber auch immer wieder subtile Pointen ab. Sein Repertoire reicht von der Dokumentation städtischen Lebens in offiziellen und privaten Momenten bis zu Darstellungen aus der Welt der Arbeit und des Sports. Daneben finden sich aber auch Experimente mit Gegenlicht und ungewöhnlichen Perspektiven sowie stimmungsvolle Landschaftsbilder. Wie aus den Trümmern der zerstörten Stadt das moderne Braunschweig erwuchs, lässt sich an den zahlreichen Architekturfotografien ablesen.
Der vollständig erhaltene Nachlass des Fotografen wurde dem Museum für Photographie im Jahr 2001 zur Erfassung und Bearbeitung übereignet. Er besteht aus ca. 60.000 Einzelbildern, überwiegend in Form von Negativmaterial sowie ca. 60 Glasnegativen und ca. 1.500 Vintage Prints bzw. Handabzügen. Im Rahmen der langfristigen Erforschung des Archivs wurden seit fast vier Jahren die Bestände gesichtet. Das Museum für Photographie leistet damit wissenschaftliche Pionierarbeit, da die Geschichte der Pressefotografie bisher kaum aufgearbeitet ist.
Die Ausstellung wird Steffens‘ Bilder in ihrer stadt- und regionalhistorischen Bedeutung würdigen. Für die interessierten Bürger Braunschweigs wird ein „Bilderbuch“ der Stadtgeschichte aufgeblättert, das gleichzeitig auch die Geschichte der Bundesrepublik zwischen Nachkrieg und Vor-Wendezeit erzählt.
Es erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen, erläuternden Texten sowie einer Biographie des Fotografen.
Eröffnung: 14.11.04, 15 Uhr
Führungen: Jeden Sonntag, jeweils um 16 Uhr
weitere Gruppenführungen nach Voranmeldung jederzeit möglich
Öffnungszeiten: Di. – So. 12 – 18 Uhr,
26.12.04 und 01.01.05 12 – 18 Uhr,
24.12. , 25.12. und 31.12.04 geschlossen
Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt 2,- Euro
Kunst-Café-Connection mit dem Café Okerterrassen: Besucher des Museums erhalten einen Rabatt von 50 Cent im benachbarten Café Okerterrassen.