Stephen Gill. From document to experiment
photographs, projections, books and objects
28. April – 24. Juni 2018
Eröffnung am 27. April 2018 um 19 Uhr
Opening reception: April 27th, 2018, 7pm
Sonntag, 29. April 2018 um 16 Uhr: Künstlervortrag mit Stephen Gill, in englischer Sprache
Sunday, April 29th, 2018, 4pm: Artist talk with Stephen Gill, english language
Öffnungszeiten: Di–Fr 13–18 Uhr, Sa–So 11–18 Uhr • 1. Donnerstag im Monat: freier Eintritt, verlängerte Öffnungszeiten bis 20 Uhr & Führung um 18 Uhr
Erstmals in einer musealen Einzelausstellung in Deutschland stellt das Museum für Photographie wichtige Werkgruppen aus dem umfangreichen fotografischen Werk von Stephen Gill (*1971 in Bristol, lebt in London und Schweden) vor.
Stephen Gill, der schon Einzelausstellungen in der renommierten Londoner Photographers‘ Gallery, im Fotografiemuseum FOAM in Amsterdam und in Frankreich hatte und 2011 mit einer größeren Werkgruppe auch im Sprengel-Museum in der Ausstellung „Photography Calling“ präsentiert wurde, gehört zu den Künstlern, die man in gewisser Weise als Foto-Forscher beschreiben kann. Er lebte lange Zeit in Hackney – East London. Ein Stadtteil, der ein typisches Beispiel für den Strukturwandel in Großstädten ist und seit einigen Jahren einen Wandel von einem sozialen Randgebiet zu einem Stadtteil mit kreativen Impulsen und begehrtem Wohnraum erfährt. Für Stephen Gill wurde Hackney zu einem künstlerischen Inspirationsort für viele seiner fotografischen Arbeiten und auch seiner Fotobuchprojekte, die unter dem Titel Nobody Books publiziert werden. Zunächst entstanden dokumentarische Serien wie Day Return, Trolley Portraits, Billboards, oder Hackney Wick. In den hier aufgenommenen wiederkehrenden Momenten des täglichen städtischen Lebens einer Bevölkerung, die unterschiedliche soziale und ethnische Hintergründe hat und alltäglicher Momente, die eher rau und nebensächlich sein können, lassen die Fotografien von Stephen Gill eine eigene Aura und Bildlichkeit erkennbar werden.
Nach diesen Serien wurde der Stadtteil für Stephen Gill zum Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Bildexperimenten. Für die Werkgruppe Buried vergrub er beispielsweise sein Bildmaterial in der Erde. Fundstücke wurden mit einer eigenen Kamerakonstruktion zum Ausgangspunkt für die Serie Talking to Ants, während die Bilder von Hackney Flowers zwischen Stillleben und Collage changieren.
Stephen Gill ist – so ließen sich seine Werke der vergangenen Jahre und seine Vorgehensweise beschreiben – ein Dokumentarist, ein Sammler, ein Forscher und ein Bild-Erforscher. Dies macht seine Arbeit so spannend und bietet Vermittlungsebenen an ein breites Publikum an. Das Museum für Photographie Braunschweig liefert mit der ersten Übersichtsausstellung in Deutschland einen besonderen Einblick mit Beiprogramm.
Die Ausstellung wird kuratiert von Barbara Hofmann-Johnson, Leiterin Museum für Photographie Braunschweig.
Neben den Fotoarbeiten werden parallel in der halle267 – städtische Galerie braunschweig vom 29. April bis zum 27. Mai die Fotobücher von Stephen Gill aus seiner Serie der Nobody Books in einer besonderen Inszenierung durch ThePhotobookMuseum gezeigt.
Das aktuelle Buch Night Processions von Stephen Gill, das 2017 erschien, wird in einer eigenen Raumpräsentation als Projektion vorgestellt. Ebenso werden Fundstücke aus dem Archiv des Künstlers, der inzwischen mit seiner Familie in Schweden lebt, zu sehen sein.
Ergänzt wird der Blick auf die Bücher Stephen Gills durch eine Auswahl von Fotobuchprojekten, die aktuell an deutschen Kunsthochschulen und Fotoschulen entstanden sind – der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Hochschule für Bildende Künste Hamburg, Kunsthochschule Weißensee, Ostkreuzschule für Fotografie, Folkwang Universität der Künste und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Mehr Informationen zur Ausstellung hier.
Zur Ausstellung ist eine Publikation entstanden. Mehr Details finden Sie hier
Participant in UK/Germany 2018